• Buchempfehlungen

Schon gelesen?

Menschen im Hotel: Roman

Vicki Baum, Menschen im Hotel,

KiWi Taschenbuch, Köln 2007

Die Gäste der Litvent- Buchpräsentationen, unserem "Literarischen High-Tea" im Kempinski Hotel Bristol Berlin, sind immer wieder hingerissen von Vicki Baums berühmtestem Buch. Mitreißend erzählt die in Wien geborene und 1938 von den Nazis ausgebürgerte Schriftstellerin aus der mondänen Welt eines Berliner Grand Hotels. Wir werden Zeuge großer und kleiner Dramen, inniger Leidenschaft und einer spannenden Kriminalgeschichte. Sehr unterhaltsam und sprachlich originell bleibt der millionenfach verkaufte Bestseller zurecht ein empfehlenswerter Klassiker.  

 

Was ich euch nicht erzählte: Roman

Celeste Ng, Was ich Euch nicht erzählte,

dtv Taschenbuch, München 2016

Der Tod von Lydia, älteste Tochter von Marilyn und James Lee, erzwingt das Ende des innerfamiliären Schweigens. Was als vermeintlicher Krimi im Ohio der 70er Jahre beginnt, entwickelt sich zu einer eindringlichen Beschreibung einer Familientragödie. Celeste Ng lenkt den Blick ihrer Leser auf die verheerenden Folgen innerfamiliärer Sprachlosigkeit und mangelnder Achtsamkeit im Umgang miteinander. Zugleich prangert sie ein jahrzehntelang vernachlässigtes gesellschaftliches Problem an: den lange zurückreichenden Rassismus gegenüber der asiatischen Minderheit in den USA. Der sehr spannende, intelligente Debütroman der chinesisch-stämmigen, in Cambridge (Massachusetts) lebenden Autorin wurde in Amerika schnell zum Bestseller und erhielt mehrere Auszeichnungen.

 

  

 

Robert Seethaler, Ein ganzes Leben,

Hanser, München 2014

Der in Berlin lebende Autor Robert Seethaler offenbart in seinem neuen Buch eine tiefe Verbundenheit mit seiner österreichischen Heimat, der kargen Schönheit der Bergwelt und den dort lebenden Menschen. Einer davon ist der Hilfsknecht Andreas Egger, ein dem Schicksal ergebener, stiller Mann. Gekonnt bildet Seethaler dessen Wesen im Tonfall und der Sprache seines Romans ab. Der knappe Text ist reich an schön beobachteten und gut recherchierten Details. Gewalt und Entsagung prägen das Leben Eggers - und der unaufhaltsame Einzug des technischen Fortschritts in sein Tal. Seethaler wertet nicht. Er beschreibt und lässt einprägsame Bilder entstehen.

 

    

 

John Williams, Stoner,

dtv, München 2013

In sanftem, eindringlichem Tonfall fließt sie dahin, die Lebensgeschichte von William Stoner, und zieht den Leser schon nach den ersten Seiten in ihren Bann. Mit jeder Zeile wächst das Interesse an diesem kauzigen, klugen, zugleich liebenswürdigen und seltsam entrückt wirkenden Mann. Sein Weg vom Sohn einer armen Farmersfamilie zum Professor für englische Literatur an der Universität von Missouri, vom Einzelgänger zum Familienvater scheint stark bestimmt vom geografischen und zeithistorischen Kontext und ist in seiner Menschlichkeit doch universell.

 

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Jon Krakauer, In die Wildnis. Allein nach Alaska,

Piper Taschenbuch, München 2007

Der mehrfach ausgezeichnete amerikanische Journalist Jon Krakauer rekonstruiert die letzten Wochen im Leben des 23jährigen Chris McCandless, der sich auf den Spuren Jack Londons und Leo Tolstois allein in die eisigen Weiten Alaskas aufmachte. Ein beeindruckendes, aufwühlendes Buch über die Sehnsucht nach einem Leben jenseits von Konsum und moderner Zivilisation.

 

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Rachel Joyce, Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry,

Fischer Taschenbuch, Frankfurt 2013

Rund 1000 km lang ist die Strecke zwischen dem südenglischen Knightsbridge in der Grafschaft Devon und einem christlichen Hospiz im schottischen Berwick upon Tweed. In dem lebensklugen, unterhaltsamen und zugleich nachdenklichen Buch von Rachel Joyce wird die Geschichte des Rentners Harold Fry erzählt, der sich zu Fuß auf den Weg zu seiner krebskranken ehemaligen Kollegin Queenie Hennesy macht. Die Wanderung des alten Mannes wird zu einer Reise in seine eigene Vergangenheit und zwingt ihn zu einer Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Lebens.

 

    

Haruki Murakami, Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki,

DuMont, Köln 2013

Ein wunderbares Buch über Freundschaft und Verlust, über das Erwachsenwerden und die Suche nach der Wahrheit über einen rätselhaften Selbstmord. Unbedingt lesen!

 

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Siegfried Lenz, Schweigeminute,

Hoffmann & Campe, Hamburg 2008

Nach ihrem Erscheinen stand die Novelle des im Jahr 2014 verstorbenen, großen deutschen Schriftstellers Siegfried Lenz monatelang auf den Bestsellerlisten. Die hier erzählte Liebesgeschichte zwischen einem Gymnasiasten und seiner Englischlehrerin berührt und fesselt durch die Zartheit der Darstellung und die Intensität der Sprache.

 

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Arno Geiger, Der alte König in seinem Exil,

Hanser, München 2011

Sprachlich überaus gekonnt gelingt Arno Geiger eine respektvolle, von tiefer Zuneigung geprägte Schilderung der Alzheimer-Erkrankung seines Vaters. Der Leser lernt den Menschen August Geiger kennen, erhält biografische Streiflichter aus dessen Leben und verfolgt gemeinsam mit dem Sohn den schleichenden Beginn der Krankheit. Sein Sohn erzählt mitfühlend und nüchtern von seinem eigenen Fehlverhalten und den unerwarteten Freuden mit dem sich verändernden Vater. Ein berührender Text, der weder verschreckt noch entblößt, sondern zu Herzen geht und im Gedächtnis bleibt.